Design Thinking ist ein agiler Innovationsansatz der anfänglich vor allem in der Produktentwicklung eingesetzt wurde. Immer mehr setzt sich das Denken und Vorgehen hinter dieser Methode durch. Warum ist Design Thinking so erfolgreich, was zeichnet Design Thinking eigentlich aus?
Was genau ist Design Thinking?
Design Thinking ist eine innovative Kreativmethode für die Lösung von komplexen Problemen und die Entwicklung neuer Ideen.Anwendungsbereich von Design Thinking
Design Thinking ist nicht begrenzt auf die Entwicklung und Innovation von Produkten und Dienstleistungen. Für alle Aufgaben, die verlangen, dass man das Ausgangsproblem wirklich versteht und aus diesem Verständnis heraus in kurzer Zeit eine pragmatische Lösung entwickelt, ist Design Thinking ein wertvolles Arbeitsinstrument.Die drei zentralen Perspektiven von Design Thinking
Design Thinking will drei zentrale Perspektiven in den Prozess der Produkt- und Dienstleistungsentwicklung einbringen:- Die Perspektive der Wünschbarkeit
- Die Perspektive der Wirtschaftlichkeit
- Die Perspektive der Machbarkeit
Kreativität als Teamprozess
Der Weg vom Genie-Denken hin zum Team-Handeln: Design Thinking versteht Innovation nicht als Leistung von Einzelnen, sondern geht davon aus, dass Innovation das Resultat eines systematisierten Gestaltungsprozesses eines diversen Teams ist.Methodischer Ablauf
Basierend auf den Ideen von Tom Kelly einer der Gründer des IDEO, welches massgeblich an der Entwicklung der Methodik beteiligt war und dem Hasso-Plattner-Institut werden heute meisten sechs klar voneinander abgegrenzte Prozessschritte definiert.Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden aus dem Projektmanagement beginnt der ganze Prozess mit einer sorgfältigen Überprüfung der Aufgabenstellung bzw. dem Versuch zu verstehen, was der Kunde effektiv braucht. Dabei werden Kunden nicht nur befragt, sondern auch in ihrer realen Welt mit ihren effektiven Herausforderungen beobachtet.
Ein weiterer signifikanter Unterschied zu herkömmlichen Methoden: Bei der Umsetzungsphase werden sehr schnell Skizzen, Modelle und erste Prototypen physisch dargestellt.
Diese Entwürfe sind erlebbare Modelle (in Originalgröße oder als Maßstabsmodell) und werden dem Kunden meist zur meist sinnlichen Überprüfung («Kundenerlebnis») übergeben. So wird im «Real live» geprüft, ob das neue Produkt bzw. die neue Dienstleistung effektiv gewollt und gebraucht wird.
Die sechs Phasen im Überblick
- Verstehen: Verstehen der Zielgruppe mit ihren Herausforderungen. Das Design Thinking Team steckt den «Problemraum» ab.
- Beobachten: In der Phase des Beobachtens gehen das Design Thinking Team nach aussen und baut eine empathische Perspektivenübernahme für den Nutzer auf.
- Sichtweisen definieren: In dieser Phase geht es darum, dass das Team die gewonnenen Erkenntnisse zusammenträgt und zu einer gemeinsamen Sichtweise verdichtet. Das Problem ist nun genau erfasst.
- Ideen finden: In dieser Phase entwickelt das Team zunächst eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten, um sich dann selektiv auf einzelne Lösungswege zu fokussieren.
- Prototypen entwickeln: Das anschließende prototypen dient der Entwicklung konkreter Lösungen, die an den passenden Zielgruppen getestet werden können. Ideen werden in Form gebracht, MVP (minimum viable product) werden gebaut.
- Testen: Die Prototypen werden an der Zielgruppe getestet. Mit Ihnen zusammen wird gelernt, wie der Prototyp ankommt.
Bildquelle: https://hpi-academy.de/design-thinking/was-ist-design-thinking.html
Die Phasen folgen einer logischen Abfolge, können aber bei Bedarf wiederholt werden (iterativer Prozess). Es ist auch möglich, auf frühere Phasen zurückzukommen. Wichtig ist, die sechs Phasen nicht zu durchmischen, sondern jeweils konsequent zu Ende zu führen.